Lungenfunktion 3 Monate nach Krankenhauseinweisung wegen COVID-19

Ein viertel Jahr nach der Klinik-Entlassung weisen ca. 25 Prozent der COVID-19-Überlebenden eine verringerte Gasdiffusionskapazität und persistierende parenchymale Trübungen auf.

Noch sind die langfristigen pulmonalen Folgen der Coronavirus-Erkrankung nicht bekannt. Das Ziel einer kürzlich veröffentlichten Studie der ERS war es, 3 Monate nach der Krankenhauseinweisung wegen COVID-19 die selbstberichtete Atemnot, Lebensqualität, Lungenfunktion und Ergebnisse der Computertomographie der Brust zu beschreiben. Die Wissenschaftler gingen davon aus, dass die Daten und Beschreibungen bei den Patienten, die auf Intensivstationen aufgenommen wurden, schlechter ausfallen würden als bei der Vergleichsgruppe. Dafür wurden 103 COVID-19-Patienten nach Ihrer Klinikentlassung aus mehreren norwegischen Krankenhäusern  in eine Kohortenstudie aufgenommen. Darunter sind 15 Patienten, die intensivstationär behandelt worden. 

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Der mMRC-Score war bei 54 % > 0 und bei 19 % der Teilnehmer > 1. Die mediane (25.-75. Perzentil) forcierte Vitalkapazität und das forcierte Exspirationsvolumen in 1 s lagen bei 94 % (76-121 %) bzw. 92 % (84-106 %) der Vorhersage. Die DLCO lag bei knapp einem Viertel unter der unteren Grenze der Norm. Grundglastrübungen (GGO) mit einer Verteilung von mehr als 10 % in mindestens einer der vier Lungenzonen waren bei 25 % der Teilnehmer vorhanden, während 19% parenchymale Bänder auf der Brust-CT aufwiesen.

Die Überlebenden der Intensivstation hatten ähnliche Dyspnoe-Scores und eine ähnliche Lungenfunktion wie die nicht-intensivstationären Patienten, aber eine höhere Prävalenz von GGO (bereinigte OR 4,2, 95 % CI 1,1-15,6) und eine geringere Leistungsfähigkeit bei einfachen Aktivitäten.

12 Wochen nach der Krankenhauseinweisung wegen COVID-19 wies ein Viertel der Teilnehmer im CT Brustkorbtrübungen und eine verminderte Diffusionskapazität auf. Die Aufnahme auf die Intensivstation war mit pathologischen CT-Befunden verbunden. Dies spiegelte sich nicht in erhöhter Dyspnoe oder eingeschränkter Lungenfunktion wider.